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02.10.2019

Gedenktag

„Sag mir, wo die Blumen sind“


Gedenktag für die Opfer von Flucht, Vertreibung und Deportation 


Stadtallendorf. Mit einer besonderen Veranstaltung gedachten in Stadtallendorf rund 100 Menschen den Opfern von Flucht, Vertreibung und Deportation. „Weltweit, so die aktuellen Zahlen, sind 70,8 Millionen Menschen auf der Flucht. Diese Zahl ist, „egal welchen Maßstab man nimmt, nicht zu akzeptieren“, so UN-Flüchtlingskommissar Filippo Grandi“, betonte Herbert Köller, Initiator der Veranstaltung, die in der Stadthalle Raum nahm.
„Wie kaum eine andere Stadt in Deutschland ist unser Stadtallendorf nach dem zweiten Weltkrieg durch Menschen geprägt worden, die aus ihrer Heimat vertrieben wurden, als Flüchtlinge zu uns gekommen sind oder auch nach einer Deportation bei uns eine neue Heimat gefunden haben“, so Köller weiter, „deswegen ist der „Gedenktag für die Opfer von Flucht, Vertreibung und Deportation“ gerade für uns in Stadtallendorf so wichtig.“ Wie in jedem Jahr wurde auch dieses Mal der Gedenktag mit einer besonderen Gestaltung begangen. Als Vorlage diente ein Ablauf, den Pfarrerin Svenja Neumann für einen Literaturgottesdienst erarbeitet hatte. Im Mittelpunkt standen Texte aus dem Dörte Hansens Roman „Altes Land.“ Zusammen mit ihr hatten Nina Flanderka von der Georg-Büchner-Schule und Herbert Köller die Vorlage für die Veranstaltung überarbeitet. In einem Wahlpflichtunterricht zur Zeitgeschichte, hatte Nina Flanderka mit Schülern die Texte dann erarbeitet und die Schülerinnen und Schüler in den Ablauf der Veranstaltung eingebunden.
Marianne Köller vom Heimat- und Geschichtsverein Stadtallendorf las während der Gedenkstunde aus dem Buch „Altes Land“ von Dörte Hansen ausgewählte Textpassagen. Unterstützt wurde sie von den Schülern Jonah Martin, Alper Karakullukcu, Marija Redler, Christina Burhard, die nicht nur die verbindenden Texte lasen, sondern auch Fürbitten sprachen.
Den Teilnehmern standen Philipp Schütz, Leiter der Evangelischen Sing- und Musikschule, und seine Partnerin Lisa Maria Beuthner zur Seite, die mit der Auswahl der Musikstücke die musikalische Gestaltung übernommen hatten. Sie setzten sie mit Klavier und Trompete um. Ein Novum bei der Veranstaltung: Marlene Dietrichs Lied „Sag mir wo die Blumen sind“ und das Lied „Land der dunklen Wälder..“ wurden als You-Tube-Video eingespielt. Die Besucher hatten die Möglichkeit, sich in die Gestaltung einzubringen. So wurden ihnen die Liedtexte zum Mitsingen per Power Point eingespielt.